Sonntag, 10. September 2017

Eingewöhnungszeit in Deutschland und meine ersten Wochen an meiner deutschen Schule

Nun bin ich also schon seit fast 2 Monaten wieder in Deutschland... 2 Monate schon, eine ziemlich lange Zeit, oder? Als ich wieder in Deutschland angekommen bin hat sich irgendwie alles nicht ganz so real angefühlt. Klar kannte ich alles aber doch kam es mir nach fast einem ganzen Jahr in den USA doch fremd vor. Der Rest der Sommerferien waren für mich stinkend langweilig. Natürlich hätte ich Sachen mit Freunden unternehmen können oder auch alleine in die Stadt fahren können, aber irgendwie war es für mich die beste Lösung einfach nur in meinem Bett zu sitzen. So traurig wie das jetzt auch klingt, aber irgendwie hatte ich auch das Gefühl nicht richtig mehr zu Deutschland zu gehören. Wie als hätte mir die USA einen Teil weggenommen der mich komplett macht. Auch immer wenn ich gefragt wurde ob ich denn froh bin wieder in Deutschland zu sein konnte ich keine gute und überzeugende Antwort geben. Klar ist man froh seine Familie und Freunde wieder zusehen und Sachen zu machen die man das Jahr über vermisst hat, aber ich war einfach noch nicht bereit wieder nach Deutschland zu gehen. Ich habe also dann wirklich sehnlichst auf den Anfang der Schule gewartet, was so auch noch nie vorgekommen ist. Irgendwie hatte ich auch schlichtweg die Hoffnung das die Schule mich ablenken wird und wieder Normalität in mein Leben bringen wird.

Als die Schule dann angefangen hat, war ich irgendwie nervös. Klingt ziemlich bescheuert wenn man bedenkt dass ich die letzten 6 Jahre ja schon an genau dieser Schule verbracht habe. Die ersten Tage haben meine Freundin Lea und ich uns ziemlich fremd in der neuen Klasse gefühlt. Irgendwie auch ein wenig als würden wir nicht da rein gehören würden. Das hat sich aber sehr schnell wieder gelegt so dass wir uns jetzt ziemlich gut zurecht finden. Das Thema Auslandsjahr ist jedoch allgegenwärtig. Besonders am Anfang wurden natürlich besonders von Lehrern oft Fragen gestellt. Und immer wieder kam diese berühmt berüchtigte Frage "Und wie war es denn in Amerika?". So doof wie es klingt aber meine Antwort darauf war dann einfach nur "Gut". Ja Amerika war das ereignisreichste und beste Jahr meines Lebens bisher aber um das alles zu erzählen braucht es seine Zeit und oft kann man das einfach gar nicht alles so erzählen wie man gerne wöllte. Besonders der deutsche Unterricht war auf einmal irgendwie anders. Ich kann dabei auch garnicht wirklich sagen was genau. In der Schule bin ich jetzt im Englisch Leistungskurs und manchmal ist es schon sehr belustigend zu hören wie meine Lehrerin spricht. Es klingt einfach so richtig deutsch und dadurch dass an der Schule ja british English gelehrt wird, kommen mir die ein oder anderen Begriffe ziemlich komisch vor. Besonders in Fächern wie Mathe oder Physik war es schwer wieder reinzukommen und teilweise hab ich mich auch gefühlt wie als hätte ich den Großteil noch nie in meinem Leben gehört aber auch das wird sich wieder geben.

Um nun nochmal auf meine Hoffnung von oben zurück zukommen. Ja die Normalität und Routine tut gut (auch wenn mich Schule hin und wieder ziemlich nervt). Die Zeit vergeht einfach schneller und ich hab immer wieder kleine Ziele im Schuljahr, so dass mir die Zeit bis zum großen Ziel kürzer vorkommt. Aber was ist das große Ziel? Ich bin unglaunlich froh sagen zu können das meine Flüge für nächstes Jahr in die USA gebucht sind und ich den Großteil meiner Sommerferien dort verbringen darf!